1991 - 2016: Die ersten 25 Jahre der Theatergruppe der KF Anzefahr

Zum fünfundzwanzigsten Male seit ihrer Wiedergeburt brachte unsere Gruppe im Jahr 2016 ein Stück auf die Bühne. "Wiedergeburt" deshalb, weil schon in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in Anzefahr eifrig Theater gespielt wurde, seinerzeit bereits unter Federführung der Kolpingsfamilie, aber auch des Männergesangvereins 1903 Cäcilia Anzefahr. Die Gruppe bemüht sich, jedes Jahr eine neue Facette der reichhaltigen Theaterlandschaft dem Repertoire hinzuzufügen. So wagte man sich, nach den eher "leichtgewichtigen" Schwänken der Anfangsjahre, im Jahr 1997 sehr erfolgreich an die Umsetzung der beliebten Posse "Pension Schöller", im Jahr darauf sogar an die klassische Komödie "Der Geizige" von Moliére. 1999 brachte den Regiewechsel von Prof. Dr. Paul Koch zu Monika Gutbrod. Es war die britische Komödie "Liebling, ich bin da!" angesagt. 2000 kam erstmals eine Kriminalkomödie zur Aufführung, "Arsen und Spitzenhäubchen", der Klassiker des Genres schlechthin. Dann ging es mit dem Schwank "Familie Hannemann" bzw. "Tante Jutta aus Kalkutta", ins nordostdeutsche Kleinstadt-Milieu der 1930er Jahre. Es folgte erneut ein Ausflug über den Ärmel-Kanal, von wo die Gaunerkomödie "Sattelfest" stammt, der die Spielleiterin den griffigeren Titel "Pferdewetten und Landhausbetten" verpasst hatte. 2003 tummelten wir uns mit "Mimis Krimis" wieder im Hier und Jetzt, da das Böse bekanntlich immer und überall ist. Die Aufführungen 2004 bescherten uns und dem Publikum etwas ganz Besonderes: erstmals war es uns gelungen, den Autoren unseres Stückes nach Anzefahr zu locken. Dieter Jorschik war recht angetan von dem, was wir aus seiner norddeutschen, von uns aber in heimische Gefilde verlegten, Komödie "Pfau im Federkleid" gemacht haben. Erst-(und letzt-)mals sprachen einige Darsteller Ihre Rollen auch teilweise im heimischen Dialekt. Das Stück "Kein Platz für Liebe" im Jahr 2005 hatte die Spielleiterin Monika Gutbrod vor allem wegen der witzigen Dialoge und der Action- und Verwechslungsszenen ausgewählt. Wieder einmal führte es uns ins Vereinigte Königreich. Ein englisches Hotel, das schon bessere Tage gesehen hat, war unser Reiseziel. 2006 hätten wir auch in Großbritannien verbringen können, denn das Stück "Und alles auf Krankenschein" stammt eigentlich aus England und spielt im Original auch dort, aber Monika Gutbrod hat, neben erheblichen Kürzungs- und Umschreibearbeiten, das Stück in die Uni-Klinik Marburg verlegt. Dass einige Mitspielende der damaligen Besetzung Uni-Bedienstete sind, zwei davon im Kliniksbereich, brachte einen zusätzlichen Reiz in das Stück. 2007 fanden wir uns im Haus des Stellvertretenden Bürgermeisters von New York wieder, der mit Ehefrau und Freunden seinen 10. Hochzeitstag feiern wollte. Ansonsten ging es dabei nur um "Gerüchte, Gerüchte...". 2008 war wieder einmal eine Kriminalkomödie fällig. Der "Tatort Villa Bock" befand sich in Deutschland. Da das Stück aber von einem schweizer Autoren stammt, durfte sich einer der Darsteller (Achim Gutbrod) darin versuchen, seine Rolle auf "Schwyzerdüütsch" zu radebrechen. 2009 wurde es erneut kriminell komisch mit der in einem Londoner Vorort spielenden Kriminalkomödie "Charlie ist tot", die der erst 1977 geborene deutsche Autor Stefan Schroeder unter dem Titel "Jerry ist tot" verfaßt hat. Ein chaotisch verlaufender Versicherungsbetrugsversuch trieb den Zuschauerinnen und Zuschauern die Lachtränen in die Augen. Das 2010er Lustspiel "Aktien und Lorbeer", vom amerikanischen Autoren Robert E. Horney als "Credit and Debit" aus der Taufe gehoben, wurde von der Spielleiterin wieder einmal eingedeutscht und von New York nach Berlin verlegt. Die Zeit (60er Jahre des vorigen Jahrhunderts) blieb. Die deutsche Uraufführung fand seinerzeit mit Heinz Erhardt in der Hauptrolle am Marquardt-Theater Stuttgart statt (1967) und wurde auch für das TV aufgezeichnet. Lange Jahre war die Aufzeichnung verschollen und tauchte erst in diesem Jahrhundert wieder auf den Bildschirmen auf. Konsequenterweise wurde das Lustspiel auch, nach Auskunft des Verlages, seit der Uraufführung nie wieder auf deutschsprachigen Bühnen gespielt, sodass Achim Gutbrod nach Heinz Erhardt der erste Darsteller des Alfred McLaughlin, bzw. Alfred Lachmann ist, was für diesen (Erhardt-Fan seit längst vergangenen Kindertagen) natürlich eine besondere Freude bedeutete. Allerdings ist es schade, dass ein so tolles Stück von der Fachwelt derart vernachlässigt wird. "Jonnys letzte Butterfahrt" fand 2011 statt. Aber nicht nur schwarze Geschäfte gingen dabei über die Bühne, sondern auch die erste Strip Show vor Anzefahrer Publikum. Das Jahr 2011 sah auch das Karriereende von Rosa Kißling, die von Anfang an bei allen Stücken auf der Bühne stand und sich nun in den wohlverdienten Ruhestand zurückzog. So mußte die Gruppe 2012 erstmals ohne Rosa auskommen. Auch die übrigen Damen der 2011er Aufführungen standen nicht zur Verfügung, aber dafür haben wir in Klara Botthof und Katharina Gröning zwei hochbegabte und attraktive "Neuerscheinungen" einbinden dürfen, die dem "Haus voller Gauner (... The Mice Will Play!)", einer Komödie von John Graham, ihren Stempel aufdrückten. Monika Gutbrod taufte das Stück um in "Ist die Katze aus dem Häuschen ...", was besser zum Originaltitel paßte. 2013 waren wieder Turbulenz und Wortwitz angesagt. Und auch der Titel des neuen Stückes hielt den gestrengen Regie-Augen nicht Stand. Er lautete zunächst "Ein krummes Ding", wurde von uns aber als "Liebesaus im Freudenhaus" zelebriert. Die Komödie stammt von dem jungen schweizer Autoren Reto Gmür und ist dessen bislang einziges veröffentlichtes Theaterstück. 2014 wurde erstmals kein durchgängiges abendfüllendes Theaterstück dargeboten, sondern 2 etwa jeweils halbstündige Einakter, ergänzt und umrahmt von 5 weiteren Einzelszenen. Dies ermöglichte, etliche Neuzugänge und "heimgekehrte" Darsteller/innen mit kleinen Rollen auf die Bretter zu zwingen. Alle Stücke bzw. Stückchen standen unter dem Gesamtmotto: "Männer, Frauen, Katastrophen". Den meisten befragten Zuschauern/innen hat diese neue Form sehr gut gefallen, einige wenige bevorzugen die "Abendfüller". 2015 wurde die Komödie "Wellness mit Nebenwirkungen" des schweizer Autoren Matt Sommer vom Publikum sehr gut aufgenommen. Kein Wunder bei dem Chaos, was der normale Wohlfühl-Urlaub so mit sich bringen kann. Es folgte das Jahr 2016 mit der 25. Produktion der Anzefahrer Theatergruppe. Mit Jutta Kraus war wieder einmal eine "Neue" im Einsatz. Ihr wurde gleich einiges abverlangt, als sie in die Ereignisse um eine britische Pilotenfrau und deren Eskapaden verwickelt wurde. "Hexenschuss oder Der Bandscheibenvorfall" stammte erneut aus der Feder von John Graham. Lachattacken waren die Folge in den vollen Sälen bei dieser, auch aus einer TV-Aufzeichnung der 1980er Jahre mit Susanne Uhlen, Helmut Fischer, Herbert Herrmann, Hans Clarin, Beppo Brem u.a. bekannten, Komödie. 2017 war ein Jahr des Umbruchs und dadurch der Pause. Dafür stehen aber jetzt in 2018 die drei Aufführungen des 26. Stückes der "Neuzeit" ins Haus. "Frauenpension – oder Aus Versehen Mord! Kriminalkomödie in drei Akten von Jennifer Hülser" steht vorne auf den Textbüchern. Die Proben sind im vollen Gange, und ein besonders interessantes "Comeback" steht dabei auch ins Haus.

Einen zusätzlichen Auftritt bescherte uns das fünfzigjährige Jubiläum unseres "Muttervereins", der Kolpingsfamilie Anzefahr. Am 06. Mai 2000 führten wir bei der "Geburtstagsfeier" mehrere von Achim Gutbrod zusammengestellte und bearbeitete kleine Arztsketche vor. Hierbei kamen insgesamt 20 Personen zum Einsatz, unter anderem auch der mittlerweile leider verstorbene Ehrenregisseur Prof. Dr. Paul Koch und unsere jetzige Spielleiterin, Monika Gutbrod. An den Feierlichkeiten zum 60jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie Anzefahr durften wir ebenfalls mit einem kurzen Auftritt teilnehmen (Pfingsten 2010).

Ein weiteres besonderes Ereignis stellte für die Theatergruppe die Teilnahme am Kommersabend des Männergesangvereins 1903 Cäcilia Anzefahr (Erster Vorsitzender damals: Achim Gutbrod; Zweiter Vorsitzender damals: Winfried Bauerbach; Burkhardt Fischer, Dieter Kling (***) Tim Lather (***), Willi Lather (**), Stefan Mönninger, Michael Oelmann, Bertram Schmitt und Frank Schüßler sind ebenfalls Sänger des Vereines; Alfons Kißling, Paul Koch (**) und Peter Thiel (*) gehören als "Passive" dazu) anlässlich des hundertjährigen Vereinsjubiläums dar. Am 15. März 2003 spielten wir drei Szenen aus dem Stück "Als er wiederkam". Historischer Hintergrund war die bereits erwähnte Zusammenarbeit von Kolpingsfamilie und Männergesangverein beim Theaterspielen in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Eines der damaligen Stücke war eben jene fürchterliche Heimatschnulze, die man heute wirklich nur noch aus historischen Gründen darbieten kann. Besondere Attraktion war die Teilnahme der Ehepaare Rosina und Rudolf (**) Bauerbach (Eltern von Monika, Großeltern von Miriam Gutbrod) sowie Rita und Karl (**) Schmitt (Eltern von Bertram Schmitt). Diese vier Personen hatten bereits am 28. Dezember 1952 mit diesem Stück auf der Bühne gestanden.

(* Ab 2009 ist Peter Thiel ins "Aktiven-Lager" gewechselt.) (** Mittlerweile verstorben.) (*** Mittlerweile "passiv".)

Es folgt eine Auflistung der bisher dargebotenen Stücke mit Auftrittsdaten.

11.04.1992: Mit Küchenbenutzung

23./24.01.1993: Der Wahlkrampf

19./20.03.1994: Der geplatzte Strohwitwer

04./05.02.1995: Familienkrach im Doppelhaus

20./21.01.1996: Der Pantoffelheld

07./08./09.03.1997: Pension Schöller

24./25./26.04.1998: Der Geizige

19./20./21.03.1999: Liebling, ich bin da!

31.03./01./02.04.2000: Arsen und Spitzenhäubchen

30./31.03./01.04.2001: Tante Jutta aus Kalkutta

15./16./17.03.2002: Pferdewetten und Landhausbetten

07./08./09.02.2003: Mimis Krimis

26./27./28.03.2004: Pfau im Federkleid

11./12./13.03.2005: Kein Platz für Liebe

07./08./09.04.2006: Und alles auf Krankenschein

23./24./25.03.2007: Gerüchte, Gerüchte ...

07./08./09.03.2008: Tatort Villa Bock

27./28./29.03.2009: Charlie ist tot

19./20./21.03.2010: Aktien und Lorbeer

01./02./03.04.2011: Jonnys letzte Butterfahrt

23./24./25.03.2012: Ist die Katze aus dem Häuschen ...

15./16./17.03.2013: Liebesaus im Freudenhaus

04./05./06.04.2014: Männer, Frauen, Katastrophen

20./21./22.03.2015: Wellness mit Nebenwirkungen

11./12./13.03.2016: Hexenschuss oder Der Bandscheibenvorfall